Neueste Nachrichten - Kurzüberblick

Steuerhinterziehung: Bund und Niedersachsen kaufen Steuer-CD (Stern)
Baden-Württemberg wollte sie nicht, jetzt greifen Niedersachsen und die Bundesrepublik zu: Eine weitere CD mit 20.000 Datensätzen über Steuerhinterzieher in der Schweiz soll den deutschen Fahndern bald zur Verfügung stehen.

Filmfonds: Prozessauftakt gegen Victory-Media-Chef (Cash-Online)
Der Initiator der Victory-Medienfonds, Franz Landerer, muss sich vor dem Landgericht Augsburg verantworten. Ihm werden Veruntreuung von Anlegergeldern, Betrug und Steuerhinterziehung vorgeworfen. Die Anklage wegen Untreue wurde nach Auskunft des Gerichts nur zum Teil zugelassen, berichtet das „Handelsblatt“. Mit der Verkündung des Urteils werde im September gerechnet.

Offshore Firmengründung für Affiliate, SEO und Partnerprogramme (Konto Offshore)
Partnerprogramm und Affiliate, noch immer arbeiten tausende SEO (Webmaster) als selbständiger Partner sg. Partnerprogramme ohne Gewerbeschein oder auch juristische Person (Gesellschaft). Dabei bietet gerade die Gründung einer Offshore Limited im Bereich E-Commerce kaufmännische und steuerliche Vorteile, die sich sehen lassen können:

"Eine einzige Nullnummer" (Deutschlandradio)
Mit den vorgesehenen Maßnahmen werde sich die soziale Schieflage weiter verschärfen, warnt ver.di-Chef Frank Bsirske. Die Ärmeren müssten Abstriche hinnehmen, damit Vermögende nicht belastet würden. Er fordert eine stärkere Besteuerung höherer Einkommen.

Neues Steuergesetz: Aus für das Steuerparadies Gibraltar (Newstoaster)
Ein neues Steuergesetz wird den Unterschied zwischen Offshore-Unternehmen und Onshore-Unternehmen in der Steueroase Gibraltar aufheben. Damit werden zum ersten Mal in der Geschichte von Gibraltar einige Banken, Versicherungsunternehmen und andere Finanzdienstleister in dem kleinen Staat am Mittelmeer Steuern zahlen müssen.
TJN-Kommentar: Was der Artikel nicht sagt, ist dass Gibraltar nun einen einheitlichen Niedrigsteuersatz von 10% erheben möchte ähnlich Irlands Modell der Verdunkelungsoase . Wie TJN im Schattenfinanzindex gezeigt hat, hat Gibralter noch einen weiten Weg vor sich, um sein Schattenfinanzwesen aufzuhellen.

Schweizer Großbank: UBS muss rund 4500 Kundendaten an USA rausrücken (Spiegel)
Das Schweizer Parlament hat nach jahrelangem Streit entschieden: Die Großbank UBS muss über 4450 Daten von mutmaßlichen amerikanischen Steuersündern an die US-Behörden weitergeben. Der Vertrag bedeutet eine wesentliche Aufweichung des Schweizer Bankgeheimnisses.

40 Personen sind mit UBS-Dossiers beschäftigt (NZZ)
Seit letzten August ist ein Projektteam von 40 Personen damit beschäftigt, die 4450 UBS-Kundendossiers zu sichten und in Bezug auf Amtshilfe zu prüfen. Beim Bund ist man zuversichtlich, die Termine einhalten zu können.

Steuerstreit: Gefragte Verwandlung (Handelszeitung)
Der Druck auf Steuerflüchtlinge nimmt zwar zu. Doch mit der Deklaration der «schwarzen» Vermögen eröffnet sich für den Offshore-Platz auch ein lukratives Geschäft.

Und wieder ist die Schweiz auf einer schwarzen Liste (Tagesanzeiger)
Jetzt droht Ungemach aus Südamerika: Brasilien setzt die Schweiz auf eine Liste von Steueroasen, welche die Kapitalflucht begünstigten.

"Kommerzieller Krieg gegen die Schweiz" (20 Minuten)
Bestsellerautorin Myret Zaki erklärt, warum die Schweiz übers Ohr gehauen wurde und warum das Bankgeheimnis zugunsten von Trusts geopfert wird.
TJN-Kommentar: Zum einen strotzt dieser Artikel vor verzerrender Polemik. Denn wie im vorigen Nachrichtenüberblick zu lesen ist (oder hier), verbucht die Schweiz gerade wieder enorme (Schwarz-)Geldzuflüsse, nachdem die heftigsten Turbulenzen um die UBS verwunden sind. Darum ist die apokalyptische Tonlage völlig unangebracht. Außerdem ist es nicht richtig, dass der automatische Informationsaustausch nichts gegen Trusts helfen würde. Der gegenwärtig beim EU-Rat vorliegende Vorschlag zur Erweiterung der Zinsrichtlinie (siehe hier) würde genau dies tun, nämlich angelsächsische trusts durchleuchten. Auf der anderen Seite ist es ermutigend zu sehen, dass in einem Mainstream-Medium das Problem der Trusts und der USA als Steueroase diskutiert wird. Nur vergisst der Artikel: ohne klares Bekenntnis zum automatischen Informationsaustausch international und mit der EU fehlt der Schweizer Stimme die Glaubwürdigkeit.

Ile-de-France ist Steueroasenfrei (TJN)
Der Großraum Paris mit als administrative Region "Île-de-France" hat sich Steueroasenfrei erklärt. Im Wesentlichen bedeutet es, dass Finanzdienstleister die mit der öffentlichen Hand zusammenarbeiten, detailliert nachweisen müssen, dass sie nicht mit den Steueroasen verknüpft sind, die Frankreich gelistet hat. Das hat die abstimmende Versammlung einstimmig beschlossen. Mehr Hintergrund im internationalen Blog (hier).

Über 30 Luxusjachten auf Mallorca beschlagnahmt (Comprendes-Mallorca)
Zollfahnder haben gestern in sechs Häfen der Insel über 30 Luxusjachten wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung beschlagnahmt. Bis auf weiteres dürfen die Boote die Häfen nicht mehr verlassen.

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